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Die Rundschau schrieb am 4. Dezember 2004

 

Bedröppelte Stiere warten auf ihre Besitzer

Kult 41 in der Bonner Nordstadt bietet pfiffige Kunst für den kleinen Geldbeutel an

von BARBARA BUCHHOLZ

BONN.

„Entschuldigung, darf Ich mal eben…..?“

Zielstrebig langt der Partybesucher an einem plaudernden Grüppchen vorbei und angelt eine bunt bedruckte kleinformatige Leinwand von einem Nagel in der Mauer. Merkwürdiges Verhalten auf einer Kunstausstellung, könnte man meinen, wüsste man nicht, dass es sich hier um die so ge­nannte „Cheap Art Sensation" handelt, eine Art Verkaufsmesse für niedrigpreisige Kunst, die der Bonner Künstler Jens Mohr bereits zum sechsten Mal organisiert hat. Über 500 Werke waren im Kult41 in der Nordstadt zu sehen und zu kaufen, von 25 Künstlern aus der Region sowie aus Hamburg; selbst aus Slowenien und aus dem fernen Japan waren Gäste angereist.

Ein Fisch namens Tannenberg (Fotos: Böschemeyer)
Ein Fisch namens Tannenbergt Das alternative Kunstzentrum Kult 41 In der Nordstadt bietet
witzige wie preiswerte, Kunst für maximal 100 Euro an. (Fotos: Boschemeyer)

 

Originell und erschwinglich

Die „Billige Kunst“ darf zwischen zehn und 100 Euro kosten, die Bilder oder Skulpturen sind problemlos, wenn nicht in der Handtasche, so doch im Rucksack, nach Hause zu tragen; ob bunt, schwarz-weiß oder grauwertig, ob gezeichnet, gemalt, fotografiert, collagiert, gedruckt, gemeißelt, gelötet oder sonst wie gearbeitet: Cheap Art macht Spaß, ist bis auf wenige Ausnahmen witzig und originell - und eben erschwinglich.

Tatsächlich waren schon für zehn Euro echte Schmuck-Stückchen zu haben. Etwa die comicartigen Fratzenfiguren auf wenige Zentimeter großen grundierten Pappstücken oder die stilisierten Stiere, die erstaunt bis bedröppelt aus kleinen Leinwänden herausschauten.

Die Hand Gottes....Für Stefan Türks Lampenobjekte aus einer Keksdose oder einem Kinderschuh musste der geneigte Käufer 30 bis 50 Euro hinblättern. Wer sein Herz an eines der ausge­stellten Objekte verloren hat­te, wandte sich an eine der mit Klemmbrett bewaffneten Damen, zahlte bar und durfte seinen Erwerb in die Tasche stecken - sofort oder beim nach Hause gehen: Kunstkauf in fünf Minuten. Der Kunstsu­permarkt im Kult 41 hat inzwischen eine echte Fangemeinde. „Schon um 18 Uhr, als das hier losging, haben sich die Leute auf die Sachen gestürzt“ erzählt eine der „Kassiererinnen“. Gegen 21 Uhr waren bereits über 100 Stücke verkauft: Es läuft sensationell", freute sich Cheap Art-Erfinder Jens Mohr. Wer beim ersten Mal noch zögerte, hat im Dezember die Gelegenheit, das eine oder andere Schnäppchen zu machen:
Die Hand Gottes zum Schnäppchenpreis: Cheap Art Sensation von Kult 41 ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern der Bonner Kunstsalon der etwas anderen Art.

Im Cheap Art Store, donnerstags von 20.15 bis 22 Uhr im Kult 41, Hochstadenring 41.

Ansprechpartner ist Jens Mohr
unter (0228) 969 13 63.